Fethiye

Die Stadt wurde 1914 zu Ehren des in jenem Jahr in der Nähe von Tiberias verunglückten ersten türkischen Militärpiloten Fethi Bey in Fethiye umbenannt. Bis dato hieß sie seit 1424 Meğri bzw. griechisch Makri, was Ferne Stadt bedeutet. In der Antike war ihr Name Telmessos, in byzantinischer Zeit ab dem 8. Jahrhundert hieß sie Anastasiopolis nach dem Kaiser Anastasios II.

Geographie

Die Stadt liegt in einer Ebene zwischen dem Golf von Fethiye und dem Fuß des Mendos Dağı, einem Ausläufer des südwestlichen Taurus (türkisch: Batı Toroslar). Hafen und Altstadt sind vom offenen Meer hinter der Halbinsel des Oyuktepe und der Şövalye Adası (Ritterinsel), die südlichste einer Kette von zwölf Inseln, geschützt. Von der westlichen Bucht von Karagözler, am Übergang zur Oyuktepe, zieht sich die Ebene keilförmig etwa 25 Kilometer in nördliche und östliche Richtung. Im Norden hebt sich das bis 2418 Meter hohe Boncuk-Massiv (Boncuk Dağları). Südlich streckt sich bis zum Tal des Eşen Çayı das Vorgebirge des Babadağ (1969 Meter). Die höchste Erhebung im Umland ist mit 3024 Metern der Uyluk Tepe, etwa 45 Kilometer östlich der Stadt.

Geschichte

Auf der Grundlage philologischer Forschung wird vermutet, dass der Ort an der geschützten Bucht bereits ab dem 3. Jahrtausend v. Chr. bewohnt wurde. Einen Beweis indes gibt es dafür nicht. Erstmals erwähnt wurde die Stadt unter dem Namen Telmessos im 5. Jahrhundert v. Chr. als Mitglied des attisch-delischen Seebundes. Ab dem 4. Jahrhundert v. Chr. stand sie unter lykischer Herrschaft. Telmessos bildete zusammen mit der etwa 18 Kilometer nördlich in den Bergen bei Üzümlü gelegenen heutigen Ruinenstadt Kadyanda die westliche Grenze des antiken Lykischen Städtebundes.

Bei dem Feldzug Alexander des Großen nahm dessen General Nearchos die Stadt im Jahr 334 v. Chr. ein. Nach Alexanders Tod fiel sie in den Herrschaftsbereich der Ptolemäer.[4] Mit der Niederlage Antiochos III. im syrisch-römischen Krieg wurde Telmessos 190 v. Chr. Teil des Königreichs Pergamon, 137 v. Chr. fiel es an Rom.

Im 8. Jahrhundert wurde die nunmehr byzantinische Stadt zu Ehren des Kaisers Anastasios II. in Anastasiopolis umbenannt.

1284 eroberten die Menteşe Beyliği die Stadt. 1424 fiel sie unter Osmanische Herrschaft, durch die ihr der Name Meğri, in der Bedeutung von Ferne Stadt, gegeben wurde. Doch auch die Johanniter, die von 1310 bis 1530 auf Rhodos ihren Sitz hatten, beanspruchten die Stadt mehrfach. Sie bauten auf der Akropolis eine Kreuzritterburg, deren Ruinen heute noch weithin sichtbar sind, und nutzten die vorgelagerte Insel Şövalye Adası als Stützpunkt ihrer Kreuzfahrerflotte. Der Name ist aus dem französischen Wort chevalier (Ritter) abgeleitet.

Nach dem Ersten Weltkrieg war Fethiye zwischen dem 11. Mai 1919 und dem 20. Juni 1920 unter italienischer Besatzung. 1924 mussten die griechischen Bewohner, die bis dato den größten Teil der Bevölkerung ausmachten, im Rahmen Völkeraustausches durch den Vertrag von Lausanne die Stadt verlassen, wie unter anderem auch die Griechen im benachbarten Kayaköy. Sie ließen sich in Griechenland nieder, vor allem im Ort Nea Makri in Ostattika.

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